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Bewegung

mehrspur. 2016

Die dreiteilige Arbeit „mehrspur“ dokumentiert audiovisuell die in vier Akten vollzogene Entstehung eines Bildes zum Thema Klang als Schwingung.

Tonaufnahmen: 8-Kanal-Tonaufnahme mit unterschiedlichen Mikrofonen, Nikolaus Heyduck, Darmstadt

Projektzeichnung zu mehrspur: Mischtechnik,
114 × 173 cm

Bild: 110 × 150 cm, schwarzes Pigmentpulver auf grundiertem Baumwollgewebe

Video HD: 1 — 4,
(1) 44:25 Min. (2) 29:57 Min. (3) 32:17 Min.
(4) 48:25 Min.



Der Blick wird durch die statische Kameraaufsicht auf die Bildoberfläche gelenkt. Der Betrachter verfolgt die Bewegung der Hand, der Person, der Schnur, des Pigmentpulvers. Die Zeichnung, Linie für Linie auf den Bildträger geschnalzt, baut sich langsam auf den vier Projektionsflächen auf.

Unterschiedliche Mikrofone halten den Klang, der während des Arbeitsprozesses entsteht, fest. Durch die Positionierung der einzelnen Tonabnehmer am oder unter dem Keilrahmen findet ein Eintauchen in die Tiefen des Bildes statt. Bildräume, die normalerweise nicht wahrnehmbar sind. Die Aufnahmen der einzelnen Arbeitsschritte dauern unterschiedlich lang und werden in Loops abgespielt. Die zeitliche Kohärenz zwischen den vier Projektionen ist aufgehoben.

Durch die visuelle Dokumentation des Entstehungsprozesses eines Bildes löst sich das Bild vom — reinen Vorgang des Abbildens — ab und wird durch die Performance und die zeitliche Dimension in einem neuen räumlichen Umfang sichtbar und imaginär hörbar — als einzelne Aufführung unwiederholbar.

Abbildungen von oben links:
1: Produktion, Atelier Serena Amrein
2: Ausstellung Schall und Staub, 2019, Kunstverein Bad Nauheim (D)
3: Projektzeichnung zu mehrspur: Mischtechnik, 114 × 173 cm
4 bis 6: Filmstills zu mehrspur

Fotos von Serena Amrein