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FLÄCHE.

Schlagschnur
Seil
Tau
Warnband
Topographie
Raster
Vermessung
Bewegung



Die Zeichnung ist Inhalt all meiner Arbeiten. Die formal reduzierten, genau durchdachten Zeichnungen sind frei von Hektik und flotter Virtuosität. Sie folgen einer inneren visuellen Logik. Eine Bildsprache, die keine Darstellung von Dingen kennt. Die sich konzeptuell mit dem Thema „Zeichnung” in einer präzisen Formensprache mit minimalen Mitteln auseinander setzt. Fortwährend kreise ich dabei um den Pol der Darstellung des Nicht-Darstellbaren und des Experiments. Experimentieren heißt für mich, Fragen ins Ungewisse zu stellen und „Techniken" zu entwickeln, die ins Unbekannte zielen. In meinen seit 2006 entstehenden Pigmentarbeiten wird die Zeichnung als Spur, als Abdruck lesbar. Medien wie Garn, Seil oder Tau werden selbst zum Zeichnen gebracht.

[…] Zeichnung ist Form in Reduktion. […] Das "Denken mit der Hand" entwirft parallel zur sichtbaren Wirklichkeit Kartografien des Gegenstandes, der Bewegung, des Raumes, der Idee — kurz: eine neue, ganz eigene Bildwirklichkeit. Serena Amrein kennt alle diese Eigenschaften der Zeichnung sehr genau und bringt sie in ihrem Werk konsequent zum Einsatz. Sie weiß aber auch um die Ambivalenz, die diesem Medium innewohnt, erfüllt es doch zugleich zwei entgegengesetzte Aufgaben: die abstrakt forschende einerseits und die konkret versinnlichende andererseits. […] Es ist gerade die Spannung zwischen Ordnung und Auflösung, zwischen Regel und Variablen, zwischen System und Abweichung, die Serena Amreins Interesse weckt. Sie erlaubt sich die Freiheit, im systematisch Gewachsenen persönlich motivierte Akzente zu setzen. Dem Alltag entnimmt sie Signale, die zu persönlichen Signalen werden und zum Anlass, sie im zeichnerischen Verfahren einer grundlegenden Verwandlung zu unterziehen. Ihre Kunst schlägt gleichsam eine Brücke zwischen den tradierten und den, durch den medialen Alltag, sich kontinuierlich verändernden Ausdrucksmöglichkeiten des Zeichnerischen. […] Dagmar Burisch, Auszug aus dem Katalog „go!”

[…] Auf den ersten Blick nehmen einen Linien gefangen, die wie ein Koordinatennetz die Leinwand überziehen,[…] Nicht homogen sind diese Lineaturen, sondern von einer betörenden Lebendigkeit, schwellen in ihrer Dichte auf und ab, verändern sich stetig in ihrem Verlauf. Wie in einem fein gelegten Netz legen sie sich auf das Gewebe, changieren und fluktuieren im irritierten Auge des Betrachters. […] Dr. Martin Stather, Immer in Bewegung, Bemerkungen zur künstlerischen Praxis von Serena Amrein

[…] Die Abstraktion ist das Gelände auf dem Serena Amrein ihr Experiment durchführt. Dabei spielt die Geometrie eine große Rolle. Jedoch zielt die Künstlerin nicht auf die Visualisierung einer Konstruktion oder eines Konzeptes. […] maschinelles Arbeiten lehnt Amrein ab, immer bleibt die Künstlerin präsent […]. Sie selbst ist es, die Linien zieht, sie und nicht der computergesteuerte Cutter schneidet mit dem Messer den Karton, ihr schwingender Arm schlägt das Seil gegen das Blatt und ihre Finger schnalzen die farbgetränkten Schnüre auf das Bild, sie übt den Druck auf den Bleistift aus. […] Dr. Mechthild Haas, Auszug aus der Vorstellung des Merck-Kalenders 2012